Island

Wussten Sie, dass Island die größte Vulkaninsel der Welt ist? Oder dass man hier zwischen zwei Kontinenten tauchen kann? Island ist einfach so unglaublich faszinierend, dass ich bereits im Landeanflug verzaubert war.
Als wir aus dem Flugzeug das erste Stück der Insel entdeckten, strahlten wir über beide Ohren voller Vorfreude auf die bevorstehenden Tage.
Unser kleines Abenteuer begann mit unserem schnuckeligen Mietwagen, den wir direkt am Flughafen abholten. Trotz starkem Wind und Regen während der Fahrt nach Reykjavik staunten wir über die ersten Eindrücke, die uns rechts und links vom Straßenrand geboten wurden.

Auch in unserer Unterkunft „KEX Hostel“ fühlten wir uns auf Anhieb wohl und verließen es am ersten Abend nur ungern noch einmal für einen kurzen Spaziergang durch die weihnachtlich geschmückten Straßen bei winterlich nass-kalten Temperaturen. Doch nach wenigen Metern standen wir vor einem netten Restaurant, in dem wir eine gute halbe Stunde später ein Glas Bier und frischen „fish of the day“ genossen. Nicht nur ein leckerer Skyr-Smoothie, sondern auch die warme Atmosphäre, die uns überall umgab und die freundlichen Menschen, auf die wir trafen, rundeten unseren ersten Tag perfekt ab und kaum hörten wir auch noch leise Weihnachtsmelodien aus dem untersten Stock, schliefen wir rundum zufrieden ein.

Am nächsten Morgen freuten wir uns zuerst auf eine heiße Tasse Kaffee und natürlich Frühstück!
Die Laugavegur ist die Haupteinkaufsstraße in Reykjavik; hier gibt es reichlich Geschäfte, Restaurants, Cafés und Kneipen, alles sehr gemütlich und in besonderem Flair.
Und auch wenn für das Erkunden der Sehenswürdigkeiten in Reykjavik nicht allzu viel Zeit nötig ist, fanden wir Gefallen an dieser Stadt.

Bevor wir unseren Tagestrip starteten, holten wir uns gleich noch einen Cappuccino und eine ganz frische, noch warme und unfassbar gut riechende Zimtschnecke to go und machten uns auf den Weg Richtung „Golden Circle“. Es war mittlerweile halb zehn und der Himmel war immer noch stockdunkel…

Nicht nur der Geysir Stokkur, der etwa alle zehn Minuten ausbricht, und der Wasserfall Gullfoss, der über zwei Stufen insgesamt etwa dreißig Meter hinabstürzt, raubten uns an diesem Tag den Atem. Wir legten noch einen Stopp bei einer kleinen Pony-Farm ein und beglückten die Tiere mit Leckereien, ein schönes Gefühl, den bekannten „Island-Ponys“ einmal so nahe zu sein. An diesem Tag kamen wir aus dem Staunen gar nicht mehr raus, wir waren völlig überwältigt von diesen Naturgewalten und unvergesslichen Eindrücken.
Anschließend besuchten wir die „Secret Lagoon“, eine heiße Quelle, die nicht ganz so touristisch und überlaufen ist wie die berühmte „Blue Lagoon“. Es war der perfekte Abschluss unseres Tagestrips; bei Dunkelheit durch das heiße Wasser schwimmen, die Wärme am ganzen Körper spüren und noch nicht wirklich glauben zu können, was wir an diesem Tag alles erlebt haben.
Völlig erschöpft kamen wir abends wieder in Reykjavik an und entschieden uns dafür, an diesem Abend im Hostel noch etwas zu essen. Als immer mehr Menschen eintrudelten, es sich neben uns bequem machten und wir nach kurzer Zeit Instrumente auf einer aufgebauten Bühne entdeckten, ahnten wir noch nicht, dass uns ein wunderschönes Konzert einer beliebten isländischen Band bevorstand. Schon nach den ersten Klängen (wir verstanden natürlich kein Wort) waren wir beeindruckt und genossen diesen zweiten Abend in vollen Zügen. Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet, es war das i-Tüpfelchen dieses sowieso schon wunderschönen Tages und wir fielen total happy ins Bett, mit einer neuen Errungenschaft für den Plattenspieler zuhause.

Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug auf die Halbinsel Snæfellsnes, bekannt für schwarze Sandstrände, Gletscher und abgelegene malerische Dörfer. Schon die Fahrt dorthin war wirklich großartig, hunderte von Kilometer nichts, außer ein paar Islandponys oder einem kleinen Bauernhof. Wir fuhren durch alte Lavafelder und vorbei an Gletscherseen. Nach zwei Stunden erreichten wir die kleine Gemeinde Grundarfjörður und machten eine Wanderung am Fuße des „Kirkjufell“, dem wohl meist fotografierten Berg Islands.
Doch als es zu nieseln begann und uns der Wind nur noch um die Ohren fegte, machten wir uns langsam wieder auf den Heimweg. Nach den ersten hundert Kilometern kehrten wir noch in ein kleines Café ein, um uns mit einer warmen Suppe etwas aufzuwärmen.
Der Tag endete mit einem gemütlichen Spaziergang durch die Straßen von Reykjavik und einem leckeren Abendessen in einem urigen kleinen Lokal.

Nach einem letzten Frühstück wurde uns der Abschied mit einem unbeschreiblichen Sonnenaufgang, wie wir ihn zuvor kaum woanders gesehen hatten, etwas versüßt. Trotzdem fiel es uns schwer, schon zu gehen. Denn auch wenn wir nur ein paar Tage in Island verbrachten, war uns schnell klar, dass wir wiederkommen werden; mit mehr Zeit, mit einer noch bezaubernderen Route, mit weiteren gigantischen Wasserfällen und dann hoffentlich auch mit dem Quäntchen Glück die Nordlichter zu sehen.

REISEIMPRESSIONEN

Autor: Mareike Stadtmüller / Erfassung: 2019 / Bild & Text: © Friedrich GROSS OHG