Motor Mania

Am 13.Mai.2015 durfte ich in das Land der Motoren. Ich als großer Formel-1 und Motorsportfan fieberte der Reise seit Wochen entgegen. Am Mittwochmorgen war es dann letztendlich soweit und eine tolle Reise konnte beginnen. Zusammen mit dem Busfahrer Mitch Axsom wurde die Reise nach Bologna zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Am frühen Abend erreichten wir nach einer tollen Hinfahrt über den Vierwaldstättersee das sonnige und geschichtsträchtige Bologna. Wir waren im sehr schönen Design-Hotel „UNA“ in der Nähe vom Hauptbahnhof und nur wenige Gehminuten zur sehenswerten Innenstadt untergebracht.

Am nächsten Tag fuhren wir nach Sant’Agata Bolognese zu Lamborghini. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des italienischen Sportwagenherstellers entdeckten wir das Herz des Stieres bei einer Führung durch die Fabrikhallen. Dabei konnte man feststellen, wie jeder Arbeiter leidenschaftlich zu Werke war und in wenigen Stunden ein Lamborghini entstand. Nach der Werksbesichtigung fuhren wir weiter in das Privatmuseum der Familie von Ferruccio Lamborghini. Hier durften wir alle Ausstellungstücke die der Firmengründer „Ferruccio Lamborghini“ sammelte bestaunen. Der Mythos des stolzen Stieres begann 1948 mit dem Bau von Traktoren. Ferruccio Lamborghini war ein Denker und ein Tüftler und verdiente mit seinen Traktoren & Erfindungen ein gutes Geld. Der Legende nach hat Ferruccio Lamborghini von seinem verdienten Geld einen Ferrari gekauft. Mit diesem hatte er jedoch immer Probleme an der Kupplung und deshalb fuhr er eines Tages nach Maranello zu Enzo Ferrari.

Er forderte ein Privatgespräch mit dem Ferrarigründer und bemängelte dabei den italienischen Luxussportwagen. Enzo Ferrari meinte dazu, er solle lieber weiterhin Traktoren bauen, denn von Sportwagen habe er keine Ahnung. Ferruccio Lamborghini wollte diese Äußerung nicht auf sich sitzenlassen und baute in seinen Ferrari eine Traktorenkupplung ein die schließlich einwandfrei funktioniert. Nun beschloss Ferruccio Lamborghini Sportwagen zu bauen und der Mythos des stolzen Stieres mit einem Hauch Extravaganz entstand. Im Privatmuseum der Familie Lamborghini durften wir die ersten Anfänge und die Lieblings- fahrzeuge von Ferruccio Lamborghini bestaunen. Nach der tollen Führung ging es zurück nach Bologna. Bei einem kurzen aber informativen Stadtrundgang lernten wir die Stadt der Türme und den italienischen Flair kennen. Neben dem berühmten Neptunbrunnen (der auch bei Maserati eine Rolle spielt) sind die beiden Türme Asinelli und Garisenda das Wahrzeichen der Stadt Bologna. Die beiden Geschlechtertürme sind noch schiefer als der schiefe Turm in Pisa und weisen mit 98m sowie 48m eine erdenkliche Höhe auf. Vom Turm Asinelli hat man einen unbeschreiblich schönen Ausblick auf die älteste Universitätsstadt von Europa. Aber auch die Basilika von San Petronio sollte man gesehen haben. Hier fand 1530 die Kaiserkrönung von Karl dem V. statt. In fast jeder Straße von Bologna befindet sich eine kleine Sehenswürdigkeit wie die verschiedenen Stadttore oder die alte Ruine. Den Abend ließen wir anschließend in einem gemütlichen Restaurant mit italienischen Köstlichkeiten ausklingen.

Der dritte Tag im Land der Motoren führte uns zum italienischen Zweiradhersteller „Ducati“, dem Luxusautomobilhersteller „Pagani“ und dem Autohersteller mit dem Dreizack „Maserati“. Der Tag begann bei Ducati in Bologna. Nach einer kleinen Werksführung durch die Fabrikhallen fand anschließend eine faszinierende Museumsführung durch die Geschichte des italienischen Zweiradherstellers statt. Vom ersten Radio bis hin zu den MotoGP - Maschinen – das Museum bot ALLES! Wir bekamen Einblicke in das Gehäuse einer Ducati und sahen wie sich ein Motorrad im Laufe der Jahre immer weiter entwickelte. Ein großes Highlight waren die MotoGP und die noch etwas erfolgreicheren SuperBike-Maschinen. Nach der tollen Werksbesichtigung ging es nach San Cesario sul Panaro zum Luxusautomobilhersteller „Pagani“. Auch hier durften wir wieder das Werk besichtigen, aber es war eine andere Werksbesichtigung. Hier sah man was Luxus eigentlich bedeutet. Bei Pagani spielt die Zeit überhaupt keine Rolle das Auto muss PERFEKT und MAßGESCHNEIDERT sein. Es muss elegant und einmalig wirken und soll dabei noch einige PS unter der Haube haben. Nicht der Druck sondern der Wille und die Leidenschaft stehen bei Pagani im Vordergrund. Die Straßenflitzer wirken wie die Rennautos von 24-Stunden Rennen, versprühen aber ihren eigenen Glanz. Ein Auto kann schon 1,5 Mio. € ohne sonstigen Schnickschnack kosten. Aber jeder Pagani ist einzigartig – denn er wird jeder Person wie ein Anzug oder ein Kleid angepasst. Nach den tollen Einblicken in die Fabrikhalle von Pagani ging unsere Reise weiter nach Modena zu Maserati. Der Automobilhersteller mit dem Dreizack ist bekannt aus zahlreichen Hollywoodfilmen und aus der 007-Agentenreihe. Der Automobilhersteller aus Modena zeigte uns seine Tore und brachte uns die Geschichte von Maserati näher. Das Logo stammt aus der Geburtsstadt der fünf Gründungsbrüder. Alle kamen aus Bologna und wohnten in Nähe des Neptunbrunnens. Da der Gott „Neptun“ in Bologna das Wahrzeichen ist und in seiner rechten Hand einen Dreizack hält, war das Firmenemblem schnell gefunden. Nach der Werksführung durften wir die neusten Serienwägen im Maseratiforum anschauen. Maserati ist vergleichbar mit dem deutschen Automobilhersteller Audi, Mercedes und BMW. Nach dem ereignisreichen Tag gingen wir zurück nach Bologna und ließen den Tag in der gemütlichen Innenstadt ausklingen.

Am vorletzten Tag wartete mein persönliches Highlight auf mich - der Besuch bei Ferrari in Maranello. Ich, als Sebastian Vettel und Michael Schumacher-Fan konnte den Tag kaum abwarten, denn für mich gilt Maranello als Mekka der Formel 1 – Teams und ich bin stolz, den Ort in solch jungen Jahren besichtigt zu haben! Nach der Ankunft in Maranello fand eine Werksführung in Form einer Busfahrt statt. Wir kamen an allen Produktionshallen, an der hauseigenen Rennstrecke „Pista di Fiorano“ sowie am Rennstall „Scuderia Ferrari“ vorbei. Auch hier durften wir den Mythos Ferrari kennenlernen und durften den einzigartigen Michael-Schumacher-Platz besichtigen. Nach der tollen Werksführung ging es zurück an das bekannte „Museo Ferrari Maranello“. Hier folgten anschließend die Testfahrten mit einem Ferrari 430 oder einem Ferrari California. Ich durfte bei der Gelben-Varianten des F-Californias mitfahren. Entlang der Straßen von Maranello ließen die langen und kurzen Beschleunigungsfrequenzen mein Motorsportherz höher schlagen. Nach der 40minütigen Testfahrt war ein weiteres persönliches Highlight an der Reihe. Die Besichtigung des berühmten „Museo Ferrari“ in Maranello. Hier konnte man die Erfolgs-Rennwägen zahlreicher Rennfahrer besichtigen und an einigen Stationen die Geschichte in der Formel 1 bewundern. Der schönste Ort im Museum war für mich die „Hall of the victories“. Diese Halle bot ALLES was ein Formel 1-Fan nur LIEBEN kann! In einer 360° Halle konnte man alle Konstrukteurstitel, alle Ferrari-Weltmeisterautos, alle Weltmeistertitel von Schumacher, Lauda & Co. sowie tolle Rennimpressionen bewundern. In dieser Halle konnte und könnte man stundenlang sitzen bleiben. Aber auch die Sportwägen im dritten Stock sollte man besucht haben. Hier sah man nämlich was Luxus, Extravaganz, Perfektion und Liebe bedeutete. Für mich galt und gilt auch jetzt noch der Ferrari als eines der schönsten Autos dieser Erde. Doch leider musste ich vom wundervollen Museum Abschied nehmen, denn das Mittagessen im naheliegenden Restaurant „Ristorante Ferrari“ wartete auf uns. Hier haben schon die Großen wie Michael Schumacher & Co. gegessen und natürlich rundete dieses leckere und fabelhafte Essen den Besuch bei Ferrari in Maranello ab! Anschließend mussten wir die roten Stadt „Maranello“ verlassen und den Heimweg Richtung Bologna antreten.

Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen von der italienischen Universitätsstadt und vom Land der Motoren. Doch ein Highlight dieser Motor-Mania Reise wartete in Brescia auf uns. Die Mille Miglia gastierte bei der letzten Etappe in Brescia und wir durften den Zieleinlauf des berühmtesten Oldtimer-Rennen der Welt miterleben. Schließlich brachen wir am Mittag Richtung Heimat auf und einen tolle Reise war zu Ende gegangen.

Für mich persönlich war es eine der erlebnisreichsten und eine der schönsten Reise, die ich bis jetzt in meinen jungen Jahren erleben durfte und ich kann diese interessante Reise jedem Motorsport-, Auto- und Kulturliebhaber ans Herz legen, denn man bekommt Einblicke, die man sich überhaupt nicht erträumen konnte. Den zu Autos gehören Motoren und zu Motoren gehört Italien!

Forza "Terra dei Motori"

PATRICK MALL'S REISEIMPRESSIONEN

Autor: Patrick Mall / Erfassung: 2015 / Bild & Text: © Friedrich GROSS OHG